I KAYA LOTHANDO
Die ganze Geschichte (2006)
Kinder bemalen die Kiste für Afrika
Eine Kiste geht auf Reisen
Ankunft in Kapstadt
Der Kindergarten
Vielen Dank
Weihnachtsausflug
Das Drama mit der Kiste
Übergabe am 04.04.2007
Wissenswertes aus Smutsville
Ziele für die nächsten Einsätze
Vorbereitungen für den Einsatz 2006
Spendenaktion über die Presse in Deutschland
nachdem wir von unseren treuen Freunden viele Sachspenden und auch die ein oder andere Geldspende erhalten haben,
- Danke Elke, Anja, Helga, Hans, Maria, Stefan, Regine, Jutta, Barbara, Erika, Rolf, Clemens, wird die Notwendigkeit Geld
zu sammeln immer größer, um unsere Ziele für die Kinder zu verwirklichen.
Wir haben keinen "berühmten Namen", sind keine VIP´s, wo mal eben 50 oder 100.000 Euro und mehr bei einer Veranstaltung
gesammelt werden. Wir verfassen einen Rundbrief und verschicken diesen, kaum Resonanz.
Ein Aufruf in der Presse ging voll daneben, kein Anruf, keine Sachspende und auch keine Geldspende.
Wir verbringen 4 Stunden auf einem Volksfest in unserem Ort mit einer Ausbeute von 43,00 Euro.
Die Kommentare der Besucher über unser Projekt waren von Frech bis Anerkennung.
Dennoch geben wir nicht auf. Der Marktkauf in Sundern spendete das Holz, für einen geringen Betrag, um die Kiste zu bauen.
Der Baumarkt Hagebau, Neuenrade spendete Sperrholz und Sägeblätter für ein Workshopprojekt.
Die Firma Becker-Jostes, Sundern spendete Geld und gab uns Laubsägen zum Selbstkostenpreis.
Sägeblätter und Kleinmaterial bekamen wir geschenkt.
Ikea Dortmund gab uns 50% beim Kauf von Kinderplastikgeschirr.
Die Firma "Alles Werbung" unterstützte uns mit dem Rundbrief.
Wer sich das Projekt ansehen möchte, kann dies mit einem Urlaub in Südafrika verbinden.
Kommen und sehen, was gemacht und wie die Spenden eingesetzt werden. Transparenz auf der ganzen Linie.
Trotz der missglückten Spendenaktion über die Presse laufen unsere Pläne weiter. Denn wir wissen auch,
man muß erst viele Frösche küssen um einen Prinzen (in unserem Fall einen Spender mit etwas mehr Geld) zu finden.
Eine große Kiste auf Reise nach Südafrika:
Olaf baut die Kiste für die Sachspenden. Drei Kinder, Lea, Michelle und Laury bemalten sie.
Glücklich sind wir über den Einsatz und die Unterstützung der Firma Scot Marine Logistic - Danke Jamie und Jan -
die uns den Transport der Sachspenden kostenfrei ermöglicht. Am 27.9.2006 ging eine - 450 Kg schwere, von Kindern bemalte -
große Kiste auf den Weg von Neuenrade, Rotterdam nach Kapstadt.
Hoffen wir das alles gut ankommt.
Ankunft in Kapstadt 5.11.2006
Der erste Weg führt uns zu ScotMarine in Kapstadt.
Jamie ist auch gerade für ein paar Tage dort.
Wir lernen den General Manager Peter McNamara kennen, der nun auch weiß welche Gesichter
zu der bemalten Kiste aus Deutschland gehören, die nach Ankunft in
Kapstadt dann noch auf den Weg nach Knysna gebracht werden wird.
Der Kindergarten
Am 9.11. kommen wir in Knysna an, wir haben nicht viel Zeit uns einzuleben.
Der erste Besuch aus Deutschland für Smutsville ist schon da. Am Montag treffen wir uns mit Lydia und schauen,
was während unserer Abwesenheit alles verändert wurde. Henry und Vussie sind auch kurz da. Die Kirche hat angefangen
das Gebäude zu verändern. Der ursprüngliche Eingang der Suppenküche ist nicht mehr zu sehen, eine unverputzte,
windschiefe Wand mit Fenstern verdeckt den Eingang, Rohbaustimmung,
ohne Dach und alles was vorher noch etwas nach Ordnung aussah liegt nun unter Staub, Schmutz, Steinen und Zement
und mitten in diesem Chaos, 20 Kinder in der ursprünglichen Suppenküche, die gottlob noch ein Dach hat.
Die Wände sind bunt bemalt, es gibt sogar 4 Plastiktischchen mit kleinen Stühlen,
von Zoe gespendet, an denen gerade die Kleinen sitzen und auf ihr Essen warten.
Miriam hat es übernommen, die Kinder zu betreuen.
Sie hat einen Grundkurs in Kinderbetreuung bekommen und ist eine Seele von Mensch,
die durch ihr schweres eigenes Schicksal, mit 23 Jahren die richtige Person ist,
denn sie weiß genau was mit den kleinen Kindern los ist, die sie den ganzen Tag mit sehr viel Liebe betreut.
Kati mit ihren 82 Jahren auch eine Seele von Mensch hilft ihr so gut es geht.
Die Kleinen zwischen 1 1/2 bis 5 Jahren kommen zwischen 8 und 9 Uhr am morgen.
Es handelt sich um Waisen und Halbwaisen und Kindern aus schwierigen Familienverhältnissen.
Sie bekommen Essen, soweit etwas vorhanden ist, was wir nun während unseres Aufenthaltes mit Nachdruck sichern werden,
um die Mittagszeit schlafen sie, bei unserer Ankunft auf 4 kleinen Plastik Matratzen,
die wir inzwischen auf 20 Stück mit entsprechenden Laken aufgestockt haben, damit sie nun auch alle gemeinsam schlafen
können und nicht mehr abwechselnd. Einmal in der Woche kommt eine Schwester vom Gesundheitsamt und schaut nach ob alle
genügend Vitamin A haben, sie werden geimpft und immunisiert, ebenso werden sie auf Würmer und Ungeziefer untersucht.
Walburga, Inge, Olaf 1, Olaf 2 und ich verbringen mehrere Vormittage mit den Kindern.
Die Kinder werden alle photographiert, was ihnen besondere Freude bereitet.
Gemeinsam bastelt Walburga mit ihnen kleine Papierbilderrahmen wo dann nachher das eigene Photo reinkommt.
Ein Rahmen mit Bild ist bestimmt für den Kindergarten in Deutschland. Hier hängen die bunten Papierrahmen mit Photos "unserer"
Kinder nun an der Wand in der Suppenküche (Kindergarten). Jedes Kind bekam eine kleine eigene Plastikkiste,
versehen mit Namen einem bunten Sticker und verschiedenen Kleinigkeiten, wie Stiften, Schere, Anspitzer etc.
Hier kommt nun der erste erzieherische Effekt zum tragen, jedes Kind ist für die eigene Kiste verantwortlich
und niemand anderes darf diese Kiste benutzen oder etwas herausnehmen, mal schaun ob das klappt.
Für die 20 Kisten erstellt Olaf noch ein Regal um auch ein wenig Ordnung in dieses kunterbunte Chaos zu bringen.
Während wir mit den Kindern spielen fährt Vusie, mit einer Schubkarre voll Sand und Steine durch den Raum, der,
wie schon erwähnt eh einer Baustelle gleicht.
An einem anderen Nachmittag treffen wir uns mit Monika. Sie ist Dipl. Soz. Pädagogin, deutsch,
spricht Afrikaans und Englisch, und lebt in der Nähe. Sie wird nun in den nächsten Monaten Miriam Stundenweise unterrichten.
Wir werden uns in dieser Zeit um die Kinder kümmern. Finanziert wird Monika von Walburga und von Spenden die Inge und Olaf 1
für unser Projekt in Kempen gesammelt haben. Walburga gibt Anregung zur Ausbildung, macht Stundenplan,
Struktur für den Tag, feste Zeiten für bestimmte Dinge, wie spielen, essen und schlafen.
Danke Walburga, die inzwischen wieder in Deutschland ist.
Man kann gar nicht genug danken,
denn Gutes tun ist leicht, wenn viele helfen.
Danke an alle, die uns mit Sach- und Geldspenden in diesem Sommer unterstützt haben.
Ganz besonderen Dank an Waltraud – unsere Freundin – die sich persönlich sehr im Raum Ennepetal,
Gevelsberg engagiert hat. Unsere neuen Freunde Inge und Olaf Michels, sie haben im Raum Kempen vieles bewegt.
Sie stellten die Verbindung zu vielen spendenwilligen in Kempen her und unterstützen uns auch hier vor Ort.
Ein besonderes Dankeschön, Walburga Schumachers, vom Kita Regenbogen Kindergarten aus Kempen sowie den Eltern und Kindern,
die viele Geschenke in Form von Materialien zum basteln und spielen für unseren Kindergarten in Smutsville gesammelt haben.
Der kleine Lukas 5 Jahre, ein integratives Kind, sei hier besonders erwähnt,
er sammelte in seinem großen Haus noch zusätzlich Euro 80,00.
Anstatt sich beschenken zu lassen entschlossen sich Walburga und Jürgen – sie hatten einen runden Geburtstag -
Euro 600,00 für eine Hilfskraft in Smutsville für 1 Jahr zu bezahlen, um Miriam die z.Zt. die Kinder im Kindergarten
ganztägig betreut zu entlasten. Die Fluggesellschaft LTU war so freundlich alle Geschenke und Materialien als Freigepäck
zu transportieren und Jürgen zahlte noch einiges an Übergepäck.
Weihnachtsausflug mit den Kleinen
Wir warten vergebens auf unsere Kiste aus dem Zoll,
im Tagebuch könnt ihr lesen was alles unternommen wurde die Kiste zu bekommen.
Nun was bleibt uns anderes übrig wenn die Kiste mit den Geschenken nicht kommt?
Richtig, organisieren und improvisieren. Das Gebäude im jetzigen Zustand erlaubt
auch keine Feier, somit machen wir einen Ausflug mit den Kindern.
Weihnachtsgeschenke einkaufen und einpacken, Essen organisieren, Ort aussuchen,
Taxis bestellen, Elternteile oder Verwandte der Kinder müssen schriftliche
Einwilligung geben, dass wir mit den Kindern ins Grüne fahren.
Für den 14.12. ist alles bis ins kleinste geplant, selbst ein
Weihnachtsmannkostüm erstehen wir für Olaf 1, der die Rolle übernehmen soll
(Video).
Ca. 15 km von Smutsville gibt es einen Park für Kinder, mit Spielgeräten,
einem kleinen Zoo, Pferden, etc. für unsere Kinder ist der Spielplatz ein wahres Erlebnis.
Olaf 1 und Inge (im Rollstuhl, wegen des gebrochenen Fußes, Fotos in der Gallerie)
kommen aus Wilderness. Olaf 2 und ich holen Lydia und Zoe ab und Miriam fährt mit
den Kindern und zwei Helferinnen im Bus.
Wir sind schon eher dort um die Kinder in Empfang zu nehmen.
So eine Freude, als die Kinder aus dem Bus steigen, ist mit Worten nicht zu beschreiben.
(Bild) Sie stürmen auf uns zu und sind ganz aufgeregt.
Für diesen Anlass sind alle hübsch angezogen worden und tragen ihre besten Sachen.
Die Spielgeräte werden sofort ausprobiert und wir haben alle Hände voll zu tun.
Nach einem kleinen Imbiss, Kuchen, Eis und Getränken, kommt der Weihnachtsmann.
(Bild) Die sonst so aktiven Kinder sitzen ruhig auf der Wiese und nehmen die Geschenke einzeln vom Weihnachtsmann entgegen.
Beim Auspacken helfen wir verschiedentlich und dann kommt das Geschenkte zum Einsatz,
ob ein Ball, ein Yo-Yo oder eine Puppe.
Diese Momente sind einfach nur schön.
Wir sind alle happy, es war ein gelungener Ausflug.
Als großes Geschenk gab es von Olaf 1 noch 25 kuschelige Wolldecken für die Kleinen.
Danke!
Das große Drama mit der Kiste
(Im Tagebuch sind alle Einzelheiten beschrieben.)
Große Aufregung, denn die Kiste steht im Zoll und wird nicht freigegeben.
Pretoria muß darüber entscheiden. Wir wenden uns an die Bürgermeisterin von Knysna
und an eine Radiostation. Wir fahren nach Kapstadt um zu sehen,
ob die Kiste tatsächlich dort ist (Bild Kiste im Zoll).
Letztlich muß ich ein Papier unterschreiben, keine gebrauchte Kleidung mehr
nach Südafrika einzuführen. Die registrierte Organisation "Hope Cape Town"
ermöglicht mit ihrer Hilfsorganisationsnummer, dass im Januar dann das ok kommt.
Wir bekommen unsere Fracht. Am 24.01.2007 nach 5 Monaten steht die Kiste in unserer Garage.
Leider beschädigt und offen, entsprechend fehlen einige Dinge,
aber sie ist da und darüber sind wir glücklich.
Der liebe Gott schickt uns "Engel"
Brigitte und Martin Steiner aus Hamburg,
die im Januar Urlaub in Südafrika machen sehen sich das Projekt an.
Unsere Kinder haben auf der Baustelle momentan ca. 12 qm Platz um zu essen,
schlafen und spielen. Das Dach – ein Provisorium - ist so marode,
dass es durchregnet und alles unter Wasser setzt.
Brigitte und Martin spenden sofort. Danke für Eure Hilfe.
Im Februar sind Walburga und Jürgen Schumachers aus Kempen da und spenden Farbe
fürs Kinderzimmer und die provisorische Küche. Danke für Eure Hilfe.
Im März bekommen wir Besuch im Center von Anne Drouven und Peter Härtling aus Kempen,
die auch finanzielle Unterstützung bringen um den Einsatz
zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.
Im März hatten wir auch noch Besuch von einer Studentin aus Hamburg
die sich eingehend über unser Projekt informiert hat.
Möbelbau , Einrichtung und Übergabe am 04.04.2007
(Fotos in der Gallerie)
Olaf 2 baute eine Küchenzeile und die Kiste in einen Schrank um,
sowie Regale und andere Kleinigkeiten.
Für den Kindergartenbetrieb stehen nun zwei Räume zur Verfügung,
wovon ein Raum als Küche benutzt werden muß, da kein Geld mehr seitens der Kirche
vorhanden ist um die eigentliche Suppenküche und Toiletten zu bauen.
Nach fast 2000 km und vielen Arbeitsstunden sind wir und die
Kinder happy. Die Gruppe nennt sich nun "Little Bugz" (kleine Käfer).
25 Kinder, 13 Mädchen und 12 Jungen werden nun ganztägig betreut, spielen und lernen,
unter anderem sich die Nase zu putzen, Hände zu waschen etc.
Maria und Anni kochen für die Schulkinder und den Kindergarten,
Kati hilft mit ihren 82 Jahren wenn immer sie gebraucht wird.
Miriam bekommt ihre Ausbildung durch Monika und wenn alles klappt ist auch bald
eine zweite Kraft dort, die von Zoe`s Kirche für zwei Jahre bezahlt wird,
um Miriam zu entlasten.
Am 04.04.2007 haben wir im Rahmen einer kleinen Feierstunde Lydia offiziell
alles von uns eingebrachte, gekaufte und gebaute übergeben.
In der örtlichen Presse (Artikel) konnten wir auch der Öffentlichkeit
vor Ort von unserem Einsatz berichten.
Wissenswertes aus Smutsville aus örtlicher Presse:
Viele Menschen wundern sich, ob es je Ruhe und Frieden in Smutsville geben
wird, wenn man über Kriminalität, Drogen Alkohol,
Scheidungen und Kindesmisshandlungen spricht.
Die Kirche meint: Ja, denn der Glaube hilft Ihnen, die Menschen von Smutsville
sind sehr gläubig und beten für eine bessere Zukunft.
Die Einwohner wehren sich gegen Kriminalität.
Genug ist genug, sie fordern bessere Sicherheit.
Es gibt allein 80 illegale Kneipen und drei registrierte Tavernen.
Im letzten Jahr gab es 70 Messerstechereien die offiziell bekannt worden,
die Dunkelziffer ist weit über 100.
Die Einwohner haben eine Nachbarschaftsüberwachung gebildet.
Zwei Bewohner einer Straße bewachen bzw. halten Augen und Ohren offen
und schauen nach allem was nicht in Ordnung ist.
Sei es, dass Kinder in der Dunkelheit allein in den Straßen herumirren,
dass die Kneipen zulange offen sind und sie werden versuchen das Problem selbst
zu lösen und wenn das nicht hilft, werden sie die Polizei einschalten.
Wir wünschen uns für die Kinder von Smutsville, dass ihnen dies gelingt.
Ziele für die nächsten Einsätze
1. Die eigentliche Suppenküche bauen.
2. Toiletten bauen (z.Zt. steht nur eine Toilette , Teil des alten Gebäudes, zur
Verfügung).
3. Das gesamte Gelände braucht einen Zaun.
4. Der Fußboden benötigt entsprechenden Belag (z.Zt. nackter Esstrich).
5. Das Dach für unsere beiden Räume muß erneuert werden (momentan altes Material
von altem Gebäude).
6. weitere Kindertagesstätten
7. Dringender Handlungsbedarf für die Kinder im "kleinen Loch" wie man diesen
grauenvollen Ort liebevoll umschreibt. Hier leben die Kinder auf dem Müllhaufen.
Weitere aktuelle Informationen im Online-Tagebuch.